Glaubte man, dass mit der Einführung der neuen Rechtschreibung das ß wegfallen würde, so mussten wir uns eines Besseren belehren lassen.  

Das ß wird in jenen Fällen wie bisher geschrieben, wenn ein langer Vokal (Selbstlaut) oder Diphthong (= Zwielaut, z.B. ei, au) voransteht.  

BEISPIELE: 

Maß, Straße, Grieß, Spieß, groß, grüßen, außen, außer, draußen, Strauß, beißen, Fleiß, heißen, fließen, Floß, gießen, schießen, stoßen.  

Änderungen gibt es bei kurz gesprochenen Selbstlauten. Hier wird das ß gegen ss getauscht.

 
 
ALT: 
 
NEU: 
 
er floß  
der Fluß  
er genoß  
sie läßt  
der Schluß  
sie wußte  
der Kuß  
es paßt  
er haßt  
sie küßten  
der Genuß  
das Faß  
der Schuß  
der Sprößling
er floss  
der Fluss  
er genoss  
sie lässt  
der Schluss  
sie wusste  
der Kuss  
es passt  
er hasst  
sie küssten  
der Genuss  
das Fass  
der Schuss  
der Sprössling
  
  
Schreibt man derzeit noch wäßrig (aber: wässrig), Taferlklaßler usf., so gilt in Zukunft auch hier die Schreibung ss:  wässrig, Taferlklassler.  

Nun, ist es nicht zum Schießen, dass sich unsere Sprösslinge damit auseiander zu setzen haben, ob der fließende Fluss wohl das Ufer küsst?

  
 
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