Geschichte:



Die ersten Siedler waren Chinesen während der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.), jedoch brachte erst die Tan-Dynastie (618-906)den Küstenstrich unter chinesische Kontrolle. Die eigentliche Geschichte Hong Kongs als geschlossenes Territorium begann mit der Erwerbung der Inseln durch die Briten (1842), ein Vorgang in dem in erster Linie handelspolitische Erwägungen zugrunde lagen.
Nach dem Ausbrechen des Opiumkrieges, indem es um die Öffnung der chinesischen Häfen für fremde Schiffe ging, wurde der Vertrag von Chuen am 20. Januar 1841 abgeschlossen. Doch da beide Seiten den Vertrag nicht anerkennen wollten, brachen erneut Kämpfe aus. Diese brachten Großbritannien eine erhebliche finanzielle Entschädigung, die Bestätigung des Besitzes der Insel und die Aufhebung des Handelsmonopols, ergänzt im Zusatzvertrag von Hu-men-chai am 8. Oktober 1843. Hong Kong wurde am 26. Juni 1843 zur Kronkolonie erklärt. In den darauffolgenden Jahren schienen sich die pessimistischen Erwartungen des britischen Außenministers Lord Palmerston über die Entwicklungsfähigkeit zu bestätigen. Erst nach dem dritten Opiumkrieg (1859/1860) erlebte Hong Kong einen spürbaren Aufschwung. Der Vertrag von Tientsin (24. Oktober 1860) bestätigte den Grundsatz der offenen Grenzen; weitere zehn chinesische Häfen wurden geöffnet und Kaulun an Großbritannien abgetreten. Hong Kong wurde bald wichtigster Drehpunkt des Chinahandels der Welt. Die Bevölkerung ist von 5560 Einwohnern (1841) auf 879 000 (1937) Einwohnern gestiegen. Um die Wasserversorgung zu sichern, pachtete Großbritannien 1898 den Rest der Halbinsel Kaulun, die "Neuen Territorien", für 99 Jahre.
Während des Ersten Weltkrieges blieb Hong Kong fast unberührt, doch die Invasion Japans an der chinesischen Küste 1937 brachte einen raschen Anstieg in der Bevölkerung etwa auf eine Million. Der japanische Angriff auf Hong Kong begann ohne Vorwarnung am 8. Dezember 1941. Bis zur Kapitulation Japans am 15. August 1945 war Hong Kong von Japan besetzt.
Wegen des 1951 von den USA verhängten China-Embargos wurde Hong Kong zum geeigneten Abwicklungsplatz für den Außenhandel der Volksrpublik China. Der Handel über Hong Kong erbrachte bis Anfang der 80er Jahre über die Hälfte der chinesischen Deviseneinnahmen. Außerdem kann Hong Kong als Vermittlungsstelle für Transaktionen zwischen China und Taiwan dienen.

Sitten und Bräuche:

In Hong Kong wird noch immer an den chinesischen Bräuchen festgehalten. Auch die alten Vorurteile gehen nur langsam zurück, so ist es zum Beispiel dem jüngeren Sohn untersagt, vor seinem älteren Bruder zu heiraten. Dies kann dazu führen, daß die Möglichkeit zur Heirat dem jüngeren Sohn überhaupt genommen wird.
Auch die Bestattungsrieten des alten Chinas werden aufrecht erhalten. So muß ein Sterbender vor seinem Tod in ein eigens dafür bestimmtes Haus gebracht werden, denn ein alter Brauch verbietet ihm, zu Hause zu sterben.
Die wichtigsten Feste des chinesischen Kalenders werden praktisch von der gesamten Bevölkerung begangen, wie zum Beispiel das Fest des Ching Ming, an dem man die Gräber der Vorfahren fegt.
Es gibt nur wenig Chinesen, die nicht ihren Altar besitzen, wie es auch wenig Chinesen in Hong Kong gibt, die nicht beim Herannahen des Neuen Jahres ihre Gelübde auf rotem Karton erneuern, der dazu bestimmt ist, an die Haustüren geklebt zu werden.